DGÄ

Berühren denken

Tagung des DFG-Netzwerks »Berühren«

Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin (ZfL), ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et.

04.04.2019 bis 05.04.2019

Weitere Informationen

 

Tagung des DFG-Netzwerks „Berühren – literarische, mediale und politische Figurationen“ in Kooperation mit dem ZfL. Organisiert von Andrea Erwig (ZfL), Vera Kaulbarsch (München), Johannes Ungelenk (Potsdam)

 

‚Theorie‘ geht etymologisch auf ‚Anschauen‘ zurück, und der Theoretiker gilt gemeinhin als distanzierter Zuschauer. Diese distanzierte Position wird aber immer wieder in Frage gestellt, wobei insbesondere der Tastsinn als Korrektiv des Sehsinns gilt. Taktilen Erfahrungsdimensionen wie dem Berühren wird dabei oft eine idealisierte ‚unmittelbare Wahrnehmung‘ jenseits von begrifflicher Abstraktion zugeschrieben. Die Tagung fragt dagegen nach der Verwandtschaft von Berühren und Denken. Es sollen nicht nur unterschiedliche Konzepte von Berührung betrachtet, sondern auch theoretische Denk- und Schreibformen erkundet werden, die selbst ‚Berührungen‘ mit sich bringen.

 

Programm

 

Donnerstag, 04.04.2019

 

14.00–14.30

 

Andrea Erwig, Vera Kaulbarsch, Johannes Ungelenk: Begrüßung und Einführung

 

14.30–15.30
Moderation: Vera Kaulbarsch

 

Siarhrei Biareishyk (ZfL): Berührung in Physical and Conceptual Individuations in Germany around 1800

 

16.00–18.00
Moderation: Andrea Erwig

 

Emmanuel Alloa (St. Gallen): Auf Tuchfühlung. Alois Riegl und die Erfindung des haptischen Sehens

 

Johannes Ungelenk (Potsdam): Figur und Berührung

 

18.30–19.30
Moderation: Johannes Ungelenk

 

Karin Harrasser (Linz): Subtexilis statt Haptometaphysik. Mediale Denkfiguren des Tastsinns

 

Freitag, 05.04.2019

 

9.00–10.00
Moderation: Vera Kaulbarsch

 

Sandra Fluhrer (Erlangen): Berührung und Metamorphose (Goethe, Plessner, Coccia – Ovid)

 

10.30–12.30
Moderation: Johannes Ungelenk

 

Vera Kaulbarsch (München): »Eine Hand voll Innres«. Aporien der Berührung bei Rilke

 

Hanna Sohns (München): »la femme ›se touche‹ tout le temps«. Berührung des Weiblichen (Luce Irigaray)

 

14.00–16.00
Moderation: Andrea Erwig

 

Nicola Zambon (Berlin): Selbst-Berührung. Anmerkungen zu einer Phänomenologie der Taktilität

 

Alexander Waszynski (Braunschweig): Methode und Betreffbarkeit bei Hans Blumenberg

 

16.30–17.30
Moderation: Vera Kaulbarsch

 

Christian Fritz-Hoffmann (Bielefeld): Affektstrukturen als Berührungsregime. Denkfiguren des Berührens in der Elias-Duerr-Kontroverse

 

17.30–18.00
Abschlussdiskussion