DGÄ

Mediale Revolutionen

Symposium im Rahmen des künstlerisch-wissenschaftlichen Graduiertenkollegs „Ästhetiken des Virtuellen“

Hochschule für bildende Künste, Aula, Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg

20.04.2017 bis 22.04.2017

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Symposium im Rahmen des künstlerisch-wissenschaftlichen Graduiertenkollegs „Ästhetiken des Virtuellen“

 

Die revolutionäre Wirkung, die von technischen Medien ausgeht, ist weltweit unübersehbar. Nicht nur, dass sie die Welt zu einer homogenen „Globalität“ verschweißen sollen. Ebenso treiben sie diverse „Wirklichkeiten“ und Ungleichzeitigkeiten hervor, die in unbeherrschbaren Zerrissenheit und Konflikten eskalieren. Das Symposium soll dazu beitragen, in diesen „Revolutionen“ künstlerische und theoretische Perspektiven zu formulieren, die dem Virtuellen eine andere Wendung geben. Stets geht es aus einem „Inmitten“ hervor, in dem das Mediale seinen ungreifbaren „Sinn“ erst findet, doch ebenso verfehlt. In Vorträgen und Präsentationen werden künstlerische und aktivistische Praxen sowie wissenschaftliche Zugänge zur Diskussion gestellt, die im Medialen solche „Wendbarkeiten“ aufsuchen.

 

20.04.

19:00 Begrüßung durch Hans-Joachim Lenger

19.15 Peter Osborne (London): Notes on Form (Virtual and Otherwise). Art, Technology and the Social


21.04

Zur Devianz der Medien

10.30 Yuk Hui (Lüneburg): A Revaluation of the Concept of Contingency in Light of Algorithms

11.30 Bernhard Dotzler (Regensburg): Die Revolution der KI. Lemmy Caution gegen Google Brain


12.30 Mittagspause


Wo immer technische Medien des „Inmitten“ habhaft werden wollen, das sie herausfordert, müssen sie sich gegen Fluchtlinien abdichten, die sie einer instrumentellen Vereinnahmung entziehen. Deren „Devianz“ wird als unveräußerliche Voraussetzung medialer Techniken ebenso virulent wie als Moment ihrer eigenen krísis.

Téchne der Künste

14.00 Klaus Birnstiel (Basel): techné/poiesis/praxis: die Prosa der Medienwelt als ästhetisches Dispositiv und Entzifferungsaufgabe

15.00 Diedrich Diederichsen (Wien): Der Index brüllt – er sagt aber nichts. Patchwork versus Arbeitsteilung in Medien-Künsten


20.00 Dont Rhine/Ultra-Red (Los Angeles): Listening Session

Externer Ort: Kampnagel (Eintritt 8 Euro/erm. 6 Euro)

in Kooperation mit KRASS Kultur Crash Festival 2017 feat. Youngstar


Künste entziffern im Gefüge technischer Medien den Abstand, den sie zu sich selbst einhalten, und forcieren so die Öffnungen, die damit aufspringen. Der Diktatur der Anwendungen antworten sie mit Virtualitäten von Wendbarkeiten, die „Forschung“ im präzisen Sinn sind.


22.04

Die Exposition der Codes

10.30 Arnold Dreyblatt (Kiel): Hypertext und Archiv

11.30 Kerstin Stakemeier (Nürnberg): Code. Zur Ästhetik eines Metamediums


12.30 Mittagspause


Die Verschiebung von Hardware-Techniken (Fotografie, Presse, Film, Radio…) hin zu Software-basierten Technologien, in denen die „universelle Maschine“ des Computers alle anderen Medien simuliert, ohne selbst noch definiertes „Medium“ zu sein, wirft die Frage nach den Expositionen der Codes und der Virtualitäten auf, die das entstehende Medienverbundsystem durchqueren.


Berstender Raum, zerspringende Zeit

14.00 Jodi Dean (Geneva, New York): Communicative Capitalism and Projected Time

15.00 Anja Kirschner (London): Exhaustion


Anders als die Propheten der „Globalisierung“ versicherten, beschreibt der „Globus“ keinen homogenen Raum, kein Andauern linearer Zeit, sondern lässt beide sprunghaft bersten und zerspringen. Welche Verschiebungen in Raum- und Zeitbegriffen fordert dies heraus?


Organisation: Hans-Joachim Lenger, Michaela Melián und Peter Müller.

Keine Voranmeldung nötig.


Es wird eine Betreuung für Kinder bis zu 12 Jahre angeboten; eine Voranmeldung ist hierzu bis zum 7. April unter peter.mueller@nullhfbk-hamburg.de notwendig!