ZiF Spring School „Ästhetik und Ethik des Kopierens“
Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Universität Bielefeld
09.05.2016, 15:00 Uhr bis 13.05.2016, 14:00 Uhr
Zitat, Variation, Collage, Hommage, Sampling, Remix, Mashup: Kunst wird oft unter Rückgriff auf andere Kunst oder auch auf kunstferne Materialien gemacht, und zwar nicht erst, seit digitale Instrumente das Kopieren wie das Bearbeiten so enorm vereinfacht und verbilligt haben. Aber wer darf was unter welchen Bedingungen kopieren und was genau damit oder daraus machen? Und wer darf wem mit welchem Recht gegebenenfalls Einschränkungen des Zugriffs auf bestimmte Formen, Materialien oder Anregungen auferlegen? Die Antwort auf diese Fragen ergibt sich in vielen Fällen aus dem Urheberrecht bzw. Copyright Law.
In der Praxis erweist sich das jedoch alles andere als einfach, und das Risiko, als Künstler_in, Musiker_in, Autor_in, Filmemacher_in oder auch einfach schon fürs Bloggen in einen Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang verwickelt zu werden, steigt. Höchste Zeit, einmal systematisch und disziplinenübergreifend über die normativen und kunsttheoretischen Voraussetzungen und Konsequenzen des geltenden Rechts und seiner Anwendung in der Praxis nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen!
Am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) arbeitet im akademischen Jahr 2015/16 eine internationale Forschungsgruppe zur „Ethik des Kopierens“. Die Forschungsgruppe bietet vom 9. bis 13. Mai eine interdisziplinäre Spring School zum Thema „Ästhetik und Ethik des Kopierens“ an.
Die Spring School „Ästhetik und Ethik des Kopierens“ richtet sich an fortgeschrittene Studierende und Doktoranden aus den künstlerischen, aber auch aus den geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Folgende thematische Schwerpunkte werden bearbeitet:
— Kopierpraktiken in den Künsten
— Was ist eine Kopie? Begriffliche und ontologische Grundlagen
— Einführung in das Urheberrecht
— Kunst und Urheberrecht
— ‚Gute‘, ‚schlechte‘ oder ‚böse‘ Kopien – wer entscheidet das?
— Moralische und ästhetische Kriterien in der Beurteilung von Kopien und Kopierhandlungen
— Möglichkeit der Diskussion mit Künstler_innen
Darüber hinaus bietet sich den Teilnehmer_innen die Möglichkeit, eigene mit Kopierpraktiken und/oder Urheberrechtsproblemen zusammenhängende Kunstprojekte oder Erfahrungen vorzustellen und in eine vertiefte Diskussion mit den anderen Teilnehmer_innen und Referent_innen zu treten.
Als Referent_innen wirken mit: Amrei Bahr (Philosophie, ZiF), Prof. Dr. Thomas Dreier (Jura, KIT Karlsruhe), Dr. Annette Gilbert (Literaturwissenschaft, FAU Erlangen-Nürnberg), Prof. Dr. Johannes Grave (Kunstgeschichte, Universität Bielefeld), Hans Nieswandt (Popmusik, Folkwang Universität der Künste), Dr. Eberhard Ortland (Philosophie, ZiF), Prof. Dr. Constanze Peres (Philosophie, HfBK Dresden), Antonia Putzger (Kunstgeschichte, ZiF), Prof. Dr. Maria Elisabeth Reicher-Marek (Philosophie, RWTH Aachen), Prof. Dr. Reinold Schmücker (Philosophie, WWU Münster), Prof. Dr. Wolfgang Ullrich (Philosophie und Kunstwissenschaft, Leipzig / München), Asst. Prof. Pavel Zahrádka PhD (Soziologie, UP Olomouc).
Die Reisekosten der Teilnehmer_innen werden bis zu einer Höhe von 100 € am Ort erstattet. Unterkunft und Verpflegung im ZiF sind für die Teilnehmer_innen kostenlos.
Bewerbung
Bei Interesse an einer Teilnahme schicken Sie bitte ein einseitiges Motivationsschreiben, Ihren Lebenslauf und optional auch einen Vorschlag für eine kurze Präsentation über eigenen Erfahrungen mit rechtlich oder ethisch problematischen Kopierpraktiken in der Kunst oder im Alltag per E-Mail oder per Briefpost bis zum 10. April 2016 an:
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Forschungsgruppe „Ethik des Kopierens“
Dr. Eberhard Ortland
Methoden 1
33615 Bielefeld
Nach Bewerbungsschluss erhalten Sie bis zum 20. April 2016 Bescheid, ob Sie zu der ZIF Spring School 2016 eingeladen werden.